Millionärswährung Kunst

Oft diskutiere ich, ob es Sinn macht, für Kunst so viel Geld auszugeben. Kunst ist knapp, insbesondere, wenn die Künstler verstorben sind. Hinterher kann einiges davon teuer verkauft werden. Gerade hinsichtlich Künstlern wie Vincent Van Gogh stellt sich die Frage nach Gerechtigkeit. Denn der Maler lebte ein armseliges Leben.

Ein Original zu erkennen ist aufwändig, die Fälscher werden vor allem durch Analysen überführt, die das Alter eines Gemäldes beweisen. Schliesslich bringt ein Original Geld ein, seine Kopien, obwohl genauso aufwändig gemalt, nichts.

Kunst ist zu einer Währung von Millionären geworden. Sicher angelegt möchten sie ihr Geld wissen, und indem ein Original nur einmal existiert, bringt sich sein Wert hervor. Etliche Millionäre freuen sich sicherlich auch daran und sind begeisterte Kunstsammler.

Insbesondere daraus entstehen öffentlich zugängliche Museen, was gern als Dienst an die Allgemeinheit honoriert wird. Für mich bedeutet das jedoch ein Entzug von konsumierbaren Mitteln gegenüber der Allgemeinheit, weil ein solcher Handel meistens nur innert der Schicht von Reichen stattfindet. Wirtschaftlich wird hierdurch, abgesehen von Einnahmen durch Museen, wenig angeschoben.

Ich denke, Malreisen sind ein Gegenstück dazu. Jedem ist es hierauf erlaubt, zum Künstler zu werden und sich seine eigene Werke zu erschaffen, die unverkäuflich sind. Denn oft hängen daran schöne Erinnerungen, die mehr wert sind als schnöder Mammon.

Graffiti macht Beton lebenswert

Von tollen Malereien und Sprayereien, die Graffitikünstler auf Beton zaubern, bin ich Fan. Gern verwende ich auf vielen meiner touristischen Seiten Graffitibilder. Meistens sind es Idealisten, die den grauen Beton verschönern. Manchmal ist so etwas öffentlich gewollt, und die Flächen werden zur Verfügung gestellt.

Oft lockt allerdings das Verbotene, und Graffitikünstler gestalten Bahnwaggons oder Hauswände, woran deren Besitzer wenig Freude zeigen und es als Sachbeschädigung zur Anzeige bringen.

Ich habe auf YouTube einen Film gefunden, der Sprayer in Berlin zeigt.

Andererseits hatten sich einige Unternehmer etablieren können, die für ihre Graffitikunst bezahlt werden. Einmal konnte ich Visa für Graffitikünstler aus der Schweiz einholen, die einen Auftrag in China erhalten hatten. Es handelte sich dabei um die Gestaltung eines Schulhauses.

Auch die Berliner Mauer war eine Wunderwelt der Graffiti-Kunst gewesen, nur noch wenig ist davon erhalten.

Sehr bekannt ist Bansky. Wer dahinter steckt ist kaum bekannt. Seine Werke genießen äußerste Beliebtheit. Im Wikipedia-Eintrag sind einige Werke publiziert.

Webseite von Bansky

Für mich ist Graffiti eine Kunst, welche noch einiges anderes, manch frisches Potenzial, in sich birgt. Wenngleich ich die Bilder liebe, so zeigen sich doch auch deren Schriften als spannende Kunst, welche einfach dazugehören. Diese werden aber oft als störend bezeichnet. Aber manches Mal regen genau solche Schriftbotschaften zum Nachdenken an.